Rückblick auf unser erstes Blockseminar 2025
Vom 31. Januar bis zum 2. Februar 2025 fand unser erstes Online-Blockseminar statt – ein spannendes und erkenntnisreiches Wochenende voller Austausch, Wissen und interaktiver Lernformate.
Freitag: Kennenlernen und digitale Tools
Der Auftakt des Seminars begann am Freitagabend mit einem Zusammentreffen zwischen dem Projektteam und den Multiplikator:innen. Ziel war es, gemeinsam herauszufinden, welche Werte den Teilnehmenden besonders wichtig sind und welche Arbeitsweisen wir im Team pflegen möchten. Zudem erhielten die Multiplikator:innen eine Einführung in die digitalen Tools, die sie für ihre Ausbildung benötigen. So wurde eine solide Basis für die kommenden Tage geschaffen.
Samstag: Ernährung und nachhaltige Landwirtschaft
Der Samstag startete um 9 Uhr mit einer thematischen Einführung. Tom vom Seminar für Ländliche Entwicklung moderierte den Tag und begleitete die Teilnehmenden durch die verschiedenen Inhalte.
Den Vormittag gestaltete unsere erste Referentin, Jenni, Dozentin für ganzheitliche Gesundheit, die sich intensiv mit den Themen Planetary Health Diet und den DGE-Ernährungsempfehlungen befasste. Der Fokus lag auf interaktivem Lernen: Die Multiplikator:innen tauschten sich darüber aus, wie nachhaltig ihre eigene Ernährung ist, und entwickelten eigenständig saisonale Rezepte passend zur Planetary Health Diet. Dabei lernten sie auch die zehn Regeln der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kennen.
Nach einer Mittagspause ging es am Nachmittag mit einem Vortrag von Max, selbstständiger Berater für Landwirt:innen, weiter, der die Unterschiede zwischen konventioneller und ökologischer Landwirtschaft aufzeigte. Dabei ging er auch auf die Frage ein, wie landwirtschaftliche Systeme widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels gemacht werden können. Direkt im Anschluss vertiefte Jenni das Thema durch eine Erläuterung der wichtigsten Lebensmittellabels in Deutschland. In Kleingruppen analysierten die Teilnehmenden jeweils ein Label intensiv und präsentierten ihre Ergebnisse.
Zum Abschluss des Tages beschäftigten wir uns mit alternativen Landwirtschaftsmodellen, insbesondere mit der solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi). Die Multiplikator:innen sahen ein Interview mit einem Auszubildenden der SoLaWi, recherchierten eigenständig, welche SoLaWi-Projekte es in ihrer Umgebung gibt und diskutierten deren Bedeutung und Funktionsweise.
Mit diesen neuen Erkenntnissen und Inspirationen endete der erste Seminartag – ein intensiver, aber bereichernder Tag voller spannender Diskussionen und praxisnaher Lerneinheiten.
Sonntag: Weltacker, Ackerflächenrechner und Lebensmittelverschwendung
Der zweite Seminartag begann wieder um 9 Uhr unter der Moderation von Tom.
Als erste Referentin am Vormittag stellte Virginia von Acker e.V. den Weltacker vor. Für viele Multiplikator:innen war dieses Bildungsprojekt neu, sodass sie wertvollen Input für ihre eigenen Veranstaltungen gewinnen konnten. Der Weltacker veranschaulicht die globale landwirtschaftliche Fläche von 2000 m² pro Person und zeigt, wie Ackerland weltweit genutzt wird, welche Pflanzen angebaut werden und welche Auswirkungen unser Konsum auf die Umwelt hat.
Auch an diesem Vormittag standen interaktive Methoden im Vordergrund. In Kleingruppen erarbeiteten die Teilnehmenden anhand kurzer Videos zentrale Aspekte zu den Themen SDGs, planetare Grenzen, Earth Overshoot Day, Flächenimporte, Klimagerechtigkeit, Boden, Biodiversität und Baumwolle. Ihre Erkenntnisse stellten sie anschließend im Plenum vor.
Vor der Mittagspause lernten die Multiplikator:innen den 2000 m² Ackerflächenrechner kennen. Dieses Online-Tool verdeutlicht, wie viel Ackerfläche zur Produktion verschiedener Lebensmittel benötigt wird. Durch Eingabe von Rezepten oder einzelnen Zutaten konnten die Multiplikator:innen nachvollziehen, welcher Anteil ihrer persönlichen 2000 m² globaler Ackerfläche dafür beansprucht wird. Wer mehr über den Ackerflächenrechner erfahren möchte, gelangt über den folgenden Link zur Website: https://www.2000m2.eu/de/angebote/flaechenrechner/
Am Nachmittag stand das Thema Lebensmittelverschwendung im Fokus. Zu Gast war Friedrich-Karl, aktiv bei Scientists for Future und ehemaliger Professor an der Hochschule Fulda im Fachbereich Ökotrophologie. Er erklärte die Ursachen und Lösungsansätze entlang der gesamten Wertschöpfungskette. In Kleingruppen analysierten die Teilnehmenden verschiedene Wirtschaftszweige – von der Primärproduktion in der EU und im globalen Süden über die Lebensmittelverarbeitung, den Handel, die Außer-Haus-Verpflegung bis hin zum privaten Sektor – und diskutierten Ursachen sowie mögliche Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung. Die Ergebnisse wurden abschließend im Plenum präsentiert.
Fazit
Die Multiplikator:innen beteiligten sich aktiv und engagiert am ersten Blockseminar. Durch produktive Beiträge, intensive Diskussionen und praxisnahe Lernformate konnten viele neue Erkenntnisse gewonnen werden. Mit diesem erfolgreichen Auftakt blicken wir gespannt auf die kommenden Seminare und freuen uns auf zwei weitere inspirierende Wochenenden!
Eine Übersicht zu den Themen inklusive Materialien stellen wir zeitnah zur Verfügung.