Drittes Blockseminar im Projekt „Lebensmittel wertschätzen – Engagement stärken


Rückblick auf unser drittes Blockseminar 2025

Am vergangenen Wochenende fand, vom 28.03. bis zum 30.03.2025, unser drittes und abschließendes Online-Blockseminar im Rahmen des Projekts „Lebensmittel wertschätzen – Engagement stärken“ statt. 45 engagierte Multiplikator:innen aus 15 foodsharing-Bezirken nahmen an dem Seminar teil, um ihre Fähigkeiten in den Bereichen Netzwerkarbeit, Finanzierung und Öffentlichkeitsarbeit zu vertiefen.
In den vorherigen Seminaren hatten die Multiplikator:innen unter anderem Wissen über die Planetary Health Diet und Lebensmittelverschwendung (→ erstes Blockseminar) sowie didaktische Kompetenzen im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) und Umweltpsychologie (→ zweites Blockseminar) erworben. Dieses dritte Seminar konzentrierte sich nun darauf, wie sie tragfähige und langfristige Kooperationen aufbauen, ihre finanzielle Unterstützung für ihre Veranstaltungen finden können und zielgruppengerecht präsentieren lernen. Darüber hinaus gab es einen praxisorientierten juristischen Input zum Thema Lebensmittelrecht.


Freitag: Austausch, Organisatorisches & ein Best-Practice-Beispiel
Der Freitagabend begann mit einem gemeinsamen Rückblick auf die vorangegangenen Seminare. Nach einer Check-in-Runde tauschten sich die Multiplikator:innen in einem Sharing Circle über ihre bereichernden Erfahrungen aus. Sie analysierten die Schlüsselmerkmale einer mitreißenden Botschaft und übten sich in der Methode „Der Funke der Veränderung“ an einem Elevator Pitch: Eine inspirierende Botschaft in knapp zwei Minuten prägnant zu vermitteln.
Danach folgte ein organisatorischer Input, der die Multiplikator:innen darauf vorbereitet,
alle relevanten Schritte bei der Planung ihrer Veranstaltungen im Blick zu behalten. Das Projektteam stellte
Vorlagen und Abläufe vor, die ihnen helfen sollen, ihre Workshops effizient zu gestalten.


Nach einem kurzen Ausblick auf die kommenden zwei Seminartage stellte Jan Kircher, Projektkoordinator für das Projekt „Kochen kann jeder“ in Freiburg, ein Best-Practice-Beispiel vor. Anhand dieses Beispiels zeigte er, wie die Planung, Durchführung und Evaluation eines Kochworkshops gelingen kann. Inspiriert von diesen Einblicken ließen wir den ersten Abend unseres letzten Blockseminars gemeinsam ausklingen.

Jan Kircher


Samstag: Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerkaufbau
Unser Samstag begann um 9 Uhr mit einer thematischen Einführung. Anna Grzybek vom Seminar für Ländliche Entwicklung (SLE), begleitete uns als Moderatorin durch das ganze Wochenende.
Anschließend stellte Lisa Langosch das Thema Öffentlichkeitsarbeit am Beispiel des Projektes „Nachhaltiger, wandernder Mittagstisch in Stuttgart“ vor. Die Multiplikator:innen lernten, Kommunikationskanäle zu identifizieren, und sammelten erste Ideen für Flyer und/oder Plakate. Anschließend wurde der Fokus wieder auf die Zielgruppen gelegt. Die Teilnehmenden entwickelten eine fiktive Persona, um ihre Veranstaltungswerbung zielgruppengerecht zu gestalten.


Am Nachmittag stellte Corinna Walz die Akteur:innenanalyse vor. Anhand eines kleinen Fragenkatalogs konnten die Multiplikator:innen ihr Netzwerk analysieren: von den direkt am Projekt beteiligten Akteur:innen bis hin zum gesellschaftlichen Kontext. In diesem Workshop wurden auch noch einmal die verschiedenen Handlungsebenen einer nachhaltigen Entwicklung sichtbar. Anschließend erstellten sie ein Organigramm mit den identifizierten Netzwerkmitgliedern und machten die internen Abläufe transparent. Nach einem Mini-Feedback und einem Ausblick auf den nächsten Tag endete die Online-Veranstaltung gegen 17 Uhr.

Corinna Walz


Sonntag: Fundraising und Lebensmittelrecht
Am Sonntagmorgen wurden wir herzlich von Christina Hesse (Tini) begrüßt, die einen lebendigen und wertschätzenden Vortrag zum Thema Fundraising hielt.
Die Multiplikator:innen lernten, dass Fundraising mehr ist, als Menschen in der Fußgängerzone für eine Dauerspende zu gewinnen. Fundraising umfasst unter anderem auch Sach- und Zeitspenden. Die Multiplikator:innen reflektierten, dass auch ihr Engagement bei foodsharing e.V. eine Zeitspende ist. Sie analysierten ihren Bedarf für die nächsten Veranstaltungen und mit welchen Fundraising-Strategien dieser gedeckt werden könnte. Wieder wurde das Netzwerk nach warmen (lauwarmen und kalten) Adressen durchforstet und ein grober Zeitplan für das eigene Fundraising geplant.

Christina Hesse

Christina Hesse

Nach der Mittagspause folgte ein juristischer Input von Madlen Gießelmann (WBS.legal) zum Lebensmittelrecht. Ihr kurzweiliger Vortrag behandelte praxisnahe Fragen zum Umgang mit geretteten Lebensmitteln, insbesondere zum Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) und Verbrauchsdatum (VD). Anhand konkreter Fallbeispiele klärte sie Haftungsfragen und gab wertvolle Hinweise, wie sich die Multiplikator:innen rechtlich absichern können, wenn sie gerettete Lebensmittel in ihren Kochworkshops verwenden.

Madlen Gießelmann

Fazit & Ausblick
Mit diesem dritten und letzten Blockseminar haben die Multiplikator:innen ein umfassendes Skillset erworben, um Bildungsangebote zum Thema „Lebensmittel wertschätzen – Engagement stärken“ erfolgreich zu gestalten. Neben fachlichem Wissen und didaktischen Methoden verfügen sie nun auch über das Handwerkszeug, um Netzwerke zu knüpfen, finanzielle Mittel zu akquirieren und ihre Bildungsangebote professionell nach außen zu kommunizieren.
Die Weichen sind gestellt: Nun gilt es, das erworbene Wissen in die Praxis umzusetzen und eigene Bildungsangebote in den jeweiligen foodsharing-Bezirken zu realisieren. Dabei werden sicherlich auch Herausforderungen auftreten – doch durch das starke bezirksübergreifende Netzwerk, das in den letzten Monaten gewachsen ist, können sich die Multiplikator:innen gegenseitig unterstützen.

Wir sind gespannt, welche innovativen Bildungsangebote entstehen werden und freuen uns auf den weiteren Austausch. Das Projektteam begleitet die Multiplikator:innen weiterhin auf ihrer Reise und unterstützt sie beim Aufbau von Kooperationen und bei der Gestaltung der Bildungsangebote. In den kommenden Monaten wird es regelmäßige Austauschtreffen geben. Sobald die ersten Bildungsveranstaltungen starten, werden wir natürlich an dieser Stelle darüber berichten.


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