Fermentation & Lebensmittelwertschätzung – Einblicke in unsere Workshops in Freiburg und Berlin

Im Rahmen unserer Workshops „Kochen kann jede:r“ drehte es sich in Freiburg und Berlin  rund um das Thema Fermentation, Haltbarkeit und Lebensmittelverwertung. Dabei ging es nicht nur um Theorie, sondern vor allem um alltagstaugliche Tipps, Kreativität und praktische Erfahrungen.


Workshop in Freiburg: Haltbarkeit verstehen – Intuition stärken
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bildete den Einstieg des Workshops in Freiburg. Schnell wurde klar: Das MHD ist kein Verfallsdatum! Essen testet unsere Intuition – mit Augen, Nase, Mund und gesundem Menschenverstand. In interaktiven Runden wurde gefragt: Was bleibt bei euch zu Hause oft übrig? Was landet am häufigsten im Müll? So entstanden erste Ideen, wie wir bewusster konsumieren und Verschwendung vermeiden können.
Im Anschluss gab es konkrete Tipps zur richtigen Lagerung. Die richtige Aufbewahrung – ob in Tupperdosen, Gläsern oder Wachspapier – kann die Haltbarkeit stark verlängern. Wichtig ist, sich zu fragen: Wie schnell werde ich das Lebensmittel aufbrauchen? Ebenfalls relevant sind eine gute Kühlschrankorganisation und die Lagerung nach Ethylen-Verträglichkeit. Ethylen ist ein Gas, welches den Reifeprozess bestimmter Lebensmittel beschleinigt. So sind u.a. Äpfel, Bananen, Melonen, Birnen, Pirsche Ethylenproduzenten. Diese sollten separat voneinander gelagert werden. Gemüse wie u.a. Brokkoli, Kohl oder Blumenkohl ist Ethylensensibel und sollte ebenfalls nicht mit -produzenten zusammen gelagert werden.
Die Teilnehmenden bekamen viele Anregungen, wie sich Lebensmittel durch einfache Maßnahmen länger frisch halten lassen.
Ein weiterer Schwerpunkt: Kreative Verwertung. Ob Reste vom Vortag, leicht angeschlagenes Gemüse oder überschüssiges Brot – vieles lässt sich in Pestos, Suppen, Smoothies oder Aufstriche verwandeln. Einfache Methoden wie das Einlegen, Einfrieren oder Brühekochen helfen, kreative Lösungen zu finden. Die Devise lautete: Keine Angst vorm Ausprobieren – Kochen darf (und soll) Spaß machen!


Fermentation in Berlin: Tradition trifft Kreativität

In Berlin drehte sich alles um die Kunst der Fermentation – eine alte Technik mit modernem Potenzial. Zum Einstieg wurde in einem Zuordnungsspiel geraten, welche Alltagsprodukte eigentlich fermentiert sind.
Nach einem kurzen theoretischen Teil über Milchsäure-, Alkohol- und Essigsäuregärung ging es direkt ans Werk. Aus geretteten Lebensmitteln – besonders viel Chinakohl – entstand ein würziges Kimchi. Gemeinsam wurde geschnippelt, gesalzen, gestampft und abgefüllt. Dabei lernten die Teilnehmenden wichtige Regeln: Sauberkeit, Salzmenge und das richtige Beschweren sind entscheidend für den Erfolg der Fermentation.
Zum Abschluss gab es eine kleine Verkostung und jede:r durfte ein selbst gemachtes Glas Ferment mit nach Hause nehmen – samt neuem Wissen und viel Inspiration.


Fermentieren heißt Wertschätzen
Ob durch Fermentation oder durchdachte Lagerung – wir alle können mit etwas Grundwissen und Kreativität Lebensmittelverschwendung reduzieren und gleichzeitig Genuss neu entdecken. Unsere Workshops zeigen: Kochen ist ein kreativer, intuitiver und gemeinschaftlicher Prozess.