Interview mit Projektkoordinator Jonas Heintz

Hallo Jonas, kannst du dich uns kurz vorstellen?

Ich bin Jonas, langjähriger Foodsaver aus Saarbrücken (D). Beruflich bin ich tätig im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie politische Bildung. Ich habe Französische Kulturwissenschaften, interkulturelle Kommunikation und Umweltökonomik studiert (Universität des Saarland und Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld).

Welche Bedeutung hat Foodsharing für dich?

Jonas: Foodsharing ermöglicht Menschen, auf relativ einfache Art und Weise, gegen Lebensmittelverschwendung aktiv zu werden. Foodsharing bringt verschiedenste Menschen zusammen, die sich ansonsten vielleicht nie begegnet wären. Foodsharing ermöglicht mir auch, politisch und bildungspolitisch zum Thema Lebensmittelverschwendung und -rettung aktiv zu werden und daran mitzuwirken, dass die Ursachen des Problems systemisch angegangen werden. Foodsharing macht für viele Menschen den Nutzen von Umweltschutz verständlich. Foodsharing ist für mich eine sinnstiftende Tätigkeit von gesellschaftlicher Relevanz.

Wie bist du auf die Idee gekommen, dich für das Projekt “Erasmus+ Essen teilen ohne Grenzen” zu bewerben?

Jonas: Ich habe im Juni 2022 im Rahmen des Vorgängerprojektes (auch mit Erasmus+ finanziert) an den Luxemburger Foodsharing-Tagen von der Foodsharing Akademie und Foodsharing Luxemburg teilgenommen. Die Zusammenarbeit gefiel mir so gut, dass ich gleich mein Interesse an einer Mitabeit in einem möglichen Nachfolgeprojekt signalisiert hatte. In Praktika und Jobs während des Studiums habe ich Erfahrungen im internationalen Veranstaltungs- und Projektmanagement sowohl im Bereich der Kultur als auch im Bereich der Forschung und der interregionalen Förderung von Umwelttechnologien sammeln können. Zudem habe ich ehrenamtliche als auch hauptamtliche Erfahrungen auch im Bereich der politischen und bildungspolitischen Arbeit. In verschiedenen Kontexten war ich auch schon in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im interregionalen Kontext mit Frankreich und Luxemburg tätig. Von daher passt die Mitarbeit im Projekt ziemlich gut zu meinem Profil.

Was sind deine Aufgaben als Projektkoordinator?

Jonas: Ich bin Länderkoordinator für Deutschland und zentraler Projektkoordinator im Erasmus-Plus-Projekt “Essen teilen ohne Grenzen”. Ich bin Ansrechpartner für die Kommunikation, die Dokumentation und Zeitplanung im Gesamtprojekt, Moderator der Arbeitsgruppe “Social Media” im Projekt und Mediator für den Bereich der gemeinsamen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit mit dem Team des Musikfestivals Kolla x Mersch und Foodsharing Luxembourg.

Welche Erwartungen hast du an das Projekt?

Jonas: Ich hoffe, dass das Projekt die Internationalisierung von foodsharing voranbringt. Foodsharing-Gruppen sollte es in allen Städten und Gemeinden geben, als letzte Bastion bei der Rettung von genießbaren Lebensmitteln vor der Mülltonne. Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 um die Häfte zu verringern. Damit das auch tatsächlich erreicht wird, braucht es auch eine starke, vernetzte europäische Zivilgesellschaft, die aufklärt und politischen Druck ausübt.

Was wünschst du dir von den Teilnehmern?
Jonas: Von den Teilnehmenden wünsche ich mir, dass sie mit Motivation zum Barcamp kommen und dass sie Interesse an einer weiteren grenzübergreifenden Vernetzung haben.

Welches Ziel verfolgst du mit dem Barcamp?

Jonas: Ziel ist es Foodsharer international zu vernetzen und längerfristige Partnerschaften zu knüpfen.
Das Barcamp bietet die Möglichkeit, sich auszutauschen und länderübergreifend länderübergreifend voneinander zu lernen.
Wissen soll vermittelt werden, das die Teilnehmenden anschließend als Multiplikator:innen weitergeben.
Das Barcamp soll Lust machen auf Vernetzung, Austausch und bildungspolitisches Engagement zu den Themen Lebensmittelverschwendung und -rettung.

Auf was freust du dich am meisten? Welcher Workshop ist dein Favorit?

Jonas: Ich bin einfach gespannt darauf, wer so alles kommt und wie die Atmosphäre sein wird.
Interessant finde ich alle Workshops, aber besonders gefallen wird mir vermutlich der Workshop zu den psychologischen Zusammenhängen.

Welche Bedeutung hat die Kooperation mit dem Kolla-Festival?

Jonas: Die Zusammenarbeit mit dem Kunst- und Musikfestival Kolla x Mersch ermöglicht es uns, dass wir uns und unsere Themen einem breiten Publikum vorstellen können. Auch beim Barcamp erlernte Bildungsmethoden können wir dort gleich in der Praxis anwenden.

Was ist das Besondere an Marienthal?

Jonas: Das Jugend-Bildungszentrum in Marienthal befindet in einem malerisch schönen ehemaligen Kloster in einer ebenso schönen Landschaft des Tals des Flusses Eisch. Vor Ort ist so gut wie alles, was wir für die drei Tage Barcamp brauchen. Das erleichtert uns die Organisation enorm.

Warum sollte man das Barcamp und das Festival unbedingt besuchen?

Jonas: Weil es das erste internationale Foodsharing Barcamp mit Beteiligung an einem Kunst- und Musikfestival ist. Das wird vom Aktiv-Urlaub in Luxemburg vom Feinsten. Das wird garantiert ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. Und hoffentlich entstehen über die Ländergrenzen hinweg auch ein paar foodsharing-Freundschaften.