Interview mit Projektkoordinatorin Bianca Drepper

Hallo Bianca, kannst du dich uns kurz vorstellen?

Ich bin Bianca, ursprünglich aus Ost-Westfalen aber seit über 10 Jahren wohnhaft in Belgien. Weil es dort noch keine solche Gruppe gab, habe ich in 2016 ‘Foodsaving Leuven’ gegründet. Ich esse gerne in Gesellschaft und liebe lange Fahrradtouren. Meine eigentliche Arbeit dreht sich um Obstbau, Agrarpolitik und Klimaforschung.

Welche Bedeutung hat Foodsharing für dich?

Bianca: Die Abholungen und das Verteilen von Lebensmitteln gibt mir immer viel mehr Befriedigung als mein Bürojob und hat mir auch schon viele wertvolle Freundschaften beschert!

Wie bist du auf die Idee gekommen, dich für das Projekt “Erasmus+ Essen teilen ohne Grenzen” zu bewerben?

Bianca: Mich beschäftigt schon lange die Frage, warum Foodsharing in Deutschland so viel weiter in der Bevölkerung verbreitet ist und so viel mehr Menschen sich engagieren als in Belgien. Das Projekt ist der ideale Rahmen um die Frage zu erörtern und den Erfolg der Initiative nach Belgien auszuweiten.

Was sind deine Aufgaben als Projektkoordinatorin?

Bianca: Ich bin der Kontaktpunkt nach Belgien und für die Koordination der Workshops und der TeilnehmerInnen an unserem Barcamp verantwortlich.

Welche Erwartungen hast du an dasProjekt?

Bianca: Ich hoffe dass sich langfristige Kontakte zwischen den Ländern entwickeln und wir in Belgien einen Sprung nach vorn machen können was den Aufbau eines food sharing Netzwerks angeht. Leider ist das in Belgien aufgrund der sprachlichen und kulturellen Schwellen nicht so leicht.

Was wünschst du dir von den Teilnehmern?

Bianca: Offenheit und Neugierde gegenüber einander!

Welches Ziel verfolgst du mit dem Barcamp?

Bianca: Wir haben alle ähnliche Schwierigkeiten in unseren lokalen Gruppen. Für mich ist das wichtigste Ziel von dem Barcamp, dass die TeilnehmerInnen Tools und Erfahrungen mit nach Hause nehmen, um diese Schwierigkeiten effizient an zugehen. Und ich hoffe auf internationale Freundschaften, die alle auch persönlich bereichern.

Auf was freust du dich am meisten? Welcher Workshop ist dein Favorit?

Bianca: Ich hoffe auch wirklich ein paar Workshops folgen zu können! Besonders reizen mich die Einführungen in die Soziokratie und Dragon Dreaming. Das letztere ist eine tolle brainstorming-Technik die ich in diesem Projekt kennen lernen durfte.

Welche Bedeutung hat die Kooperation mit dem Kolla-Festival?

Bianca: Alle unsere TeilnehmerInnen sind sich schon bewusst, dass Lebensmittelverschwendung ein ernstes Problem ist und sind bereits aktiv in dem Bereich. Durch die Kooperation mit Kolla haben wir die einmalige Chance, bis zu 2000 Menschen zu erreichen, die nicht unbedingt mit dem Thema in Berührung stehen.

Zum Anderen ist das Festival auch eine tolle Bereicherung unseres Angebots an die TeilnehmerInnen, für die das Wochenende ja nicht nur lehrreich sein soll sondern auch Spaß machen!

Was ist das Besondere an Marienthal?

Bianca: Alte Klöster wirken auf mich immer ganz besonders. Ich stelle mir gerne vor, wie schon hunderte von Jahren vor mir Menschen durch die Gänge gestreift sind und wovon sie geträumt haben. Dieser Ort bietet außerdem genug Platz für alle Aktivitäten, selbst bei schlechtem Wetter, und doch sind wir mitten im Grünen.

Warum sollte man das Barcamp und das Festival unbedingt besuchen?

Bianca: Das Workshop-Angebot ist wirklich vielfältig und hochwertig. Ich bin sicher, dass alle mit neuem Wissen nach Hause gehen – technisch, aber auch interkulturell. Wie oft kommt man schon nach Luxemburg und dann noch mit vielen gleichgesinnten Menschen und einem kostenlosen Festival in der Nähe?